[420505–1‑1] [Saloniki] Dienstag, den 5. Mai 1942 Herzensschätzelein! Mein liebes, teures Weib! Meine [Hilde]! Pfeilgeschwind fliegen die Tage. Und schon wieder ist Abend, sitze ich wieder vor dem weißen Bogen, um Dein zu denken. Bald wird es heißen, alles packen. In den nächsten Tagen muß ich meine Dienstgeschäfte noch abschließen und übergeben, und dann bereiten wir […]
17. Oktober 1940
[401017–2‑1] Donnerstag, am 17. Oktober 1940 in K.. Herzallerliebster! Du mein geliebter, guter [Roland]! Eben habe ich meine Hausarbeit beendet. Die Wohnstubenuhr schlägt 2 Uhr. Das Radio bringt den Wehrmachtbericht, den höre ich so nebenbei mit an, dann soll es ganz still um mich sein.
6. Dezember 1939
391206–2‑1 O., am 6. Dezember 1939. Herzallerliebster, mein lieber, lieber [Roland]! Jetzt habe ich mal eine Stunde, wo ich mit all meinen Gedanken bei Dir sein kann — das konnte ich in den vergangenen drei Tagen doch nur abends, wenn ich in meinem Bett lag. Du! Liebster! Vater ist zum Dienst gegangen, Mutter sitzt am Ofen […]
29. November 1939
[391128–1‑1] S. am 28. November 1939. Herzallerliebste, meine liebe, liebe [Hilde]! Nun trennen uns nur noch wenig Stunden von unserem Festtag, Herzliebes! So wie wir zueinander stehen, ergab sich dieses Ereignis eigentlich wie von selbst, es schien uns nur noch eine Formalität, einige Wochen früher oder später, das schien ohne Bedeutung. Nun, da ich Deinen Eltern […]
15. November 1939
[391115–1‑1] S. am 15. November 1939. Herzallerliebste, meine liebe, liebe [Hilde]! Wie ein Traum, oder wie ein Spuk oder wie sonst irgendeine unwirkliche Geschichte, so kommt mir unser Leben jetzt manchmal vor. Nichts steht fest, alles schwankt; nichts ist von Bestand, alles flüchtig; nichts ist absolut gültig, alles ist fragwürdig; nirgends Geborgenheit, überall Unruhe, Unrast, Unsicherheit, […]