Mein liebes, teures Herz! Die meine Herzlieb!! Mein [Roland]!
Heute ist Dein lieber Bote zu mir gekommen! Du!! Es dünkten mich ja die beiden Tage, die er ausblieb, eine Ewigkeit lang! Du!! Mein Lieb! Aber heute nun bin ich vom Warten erlöst, Geliebter! Dein Sonntagsbrief ist es, der mich heute erreichte. Die Briefe vom Donnerstag an bis Sonnabend fehlen noch, sicherlich sind sie irgendwo steckengeblieben. Weiterlesen!
Das Stein-Gebäude am Eleftherias-Platz im griechischen Thessaloniki, das am 9.April 1941 von Wehrmachttruppen besetzt wurde. April 1941, Fotograf unbekannt. Lizenziert unter Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported, über Wikipedia, 4/2016, Foto eingestellt von Philly boy92.[410409–2‑1]
Mittwoch, am 9. April 1941.
Mein geliebtes Herz! Du mein lieber, liebster [Roland]!
Herzlieb Du!! Die große Freude ist noch immer in mir, die Glückseligkeit, daß uns[e]re Boten der Liebe uns einbinden wieder[,] ganz fest verbinden. Sooo [sic] weit sind wir voneinander entfernt, sooo nahe sind wir uns durch uns[e]re Zeichen der großen Liebe! Du!! Oh Du!! Ich habe Dich so ganz sehr lieb! Mein [Roland]! Ganz tief und fest und traumlos habe ich heute Nacht geschlafen, Herzlieb! Weil ich so froh und glücklich bin, weil ich nun weiß, wir reichen uns wieder ganz lieb und fest die Hände! Ich habe lange nicht mehr von Dir geträumt, wohl seit Du wieder ein stehendes Quartier hast. Die erste Zeit, da Du noch auf der Bahn saßt, habe ich Nacht für Nacht von Dir geträumt – und weil ich in dieser Zeit auch so ganz im Ungewissen war über Dich, da waren meine Nerven mehr aufgepeitscht. Weiterlesen!