
Wir freuen uns, den Projektabschluss sowie die feierliche Uraufführung von “All das geschieht, während es alles das gibt”, einer Szenischen Lesung auf Basis unserers Briefwechsels, am 9.Dezember 2021 in Göttingen, bekanntgeben zu dürfen.
[211126 Benachrichtigung L. Heinke]
All das geschieht, während es alles das gibt
Projektabschluss
Das Projekt „All das geschieht, während es alles das gibt“ ist abgeschlossen: Die Lesung und die zugehörige PowerPoint sind fertig, die zusätzlichen Informationen (Nutzungsvereinbarung, technisches Handbuch, inhaltliches Handbuch etc.) sind erstellt.
Am 9.12.2021 wird die Lesung im Kino Meliés in Göttingen in einer Einladungsveranstaltung erstmalig öffentlich präsentiert, gelesen von Schauspielerinnen und Schauspielern unseres Partners, dem Deutschen Theater Göttingen.
Rückblick auf die einzelnen Arbeitsphasen
Die einzelnen Arbeitsschritte liefen wie folgt ab: In Gruppensitzungen noch vor Beginn der Pandemie wurden Themenschwerpunkte (unter anderem: Religion, Alltagsleben, Rollenbilder Mann und Frau, Umgang mit Krisen etc.) festgelegt. Verschiedene kleine Arbeitsgruppen haben die vorliegenden Texte nach Zitaten zu diesen Schwerpunkten durchgearbeitet und relevante Zitate herausgefiltert. Erst nach mehreren Durchgängen in den jeweiligen Themenschwerpunkten war die Anzahl der Zitate so weit reduziert, dass sämtliche Passagen aus allen Themengruppen zusammengefügt und in eine chronologische Reihenfolge gebracht werden konnten.
Im nächsten Schritt musste weiter reduziert werden. Neben inhaltlichen wurden nun auch dramaturgische Aspekte bei der Auswahl der Zitate berücksichtigt: Wie schließen die einzelnen Zitate aneinander an? Inwieweit wird der Fortgang der Entwicklung für Zuhörer nachvollziehbar? Wie wird die historische Situation illustriert? Über manches Zitat wurde erst nach längeren Diskussionen entschieden.
Zu diesem Zeitpunkt fiel auch die Entscheidung, zwei weitere „Rollen“ in die szenische Lesung aufzunehmen: „das Damals“ und „das Heute“. Diese beiden Rollen leiten gelegentlich von einem zum anderen Zitat über, erläutern aber vor allem wichtige historische Sachverhalte, von denen wir vermuten, dass sie nicht allen Zuhörerinnen und Zuhörern sofort präsent sind.
Parallel wurde das Material für die begleitende PowerPoint-Präsentation ausgewählt. Die Bilder und Filmausschnitte sollen zum einen helfen, die Aufmerksamkeit hochzuhalten. Zum anderen verdeutlichen sie – oft mit Original NS Propagandamaterial – oder kontrastieren sie die Aussagen der beiden Briefschreiber.
Im nächsten Schritt wurde die PowerPoint-Präsentation mit der zunehmend konsistenteren Lesung synchronisiert, fehlendes Bildmaterial gesucht, das Timing der einzelnen Folien angepasst und ein Musiker gefunden, der speziell für diesen Zweck die Musik komponiert hat.
Schließlich ging es um das Einholen der Bild und Textrechte. Dies war ein mühseliger Prozess für über 70 Materialien. Mit wenigen Ausnahmen waren alle Rechtegeber allerdings schlussendlich bereit, ihr Einverständnis zur Nutzung im Rahmen dieser Lesung zu geben. Eine Veröffentlichung im Internet ist ausdrücklich ausgeschlossen, lag aber auch nicht in unserer Absicht.
Schwierigkeiten
Die Pandemie hat die Arbeit vor allem in zwei Bereichen erschwert: Es waren viel weniger Gruppentreffen zur inhaltlichen Abstimmung und Diskussion innerhalb des Gesamtteams möglich, als wir uns vorgenommen hatten. Und es war uns nicht möglich, die fast fertige Lesung so oft und mit so unterschiedlichen Zielgruppen zu testen, wie wir uns das vorgestellt hatten. Das Projekt konnte nun mit einer halbjährigen Verzögerung abgeschlossen werden. Wir danken allen, die weiterhin mitgearbeitet haben und sich nicht entmutigen ließen.
Detaillierte Informationen über das Projekt und die Möglichkeiten, selbst eine Lesung zu veranstalten, finden Sie auf der Projektwebsite: