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[OBF-420915-002-01]
Briefkorpus

[*Brief unvollständig]

OBERFROHNA i. SA, den[*]

Dienstag, am 15. Sepetmber 1942.

Herzallerliebstes Schätzelein! Du mein geliebtes, teures Herz! Geliebter! Sind doch heute Deine lieben Boten vom Montag und Dienstag gekommen, genau sieben Tage! Man kann schon so rechnen. Und ich werde doch noch an Dich schreiben, weil Du mir noch nichts Genaues sagen kannst! Aber die Hoffnung ist bei Dir nun wie auch bei mir, fest auf den Dienstag gerichtet!

Daß dann der Urlauberzug für Euch fährt! Für Dich! Goldherzelein! Ach Du! Gott gebe es!!! Schätzelein! Ja ist nun heute der lieben Mutter Ehrentag und keines ihrer Kinder wird bei ihr sein. Ich weiß nicht, ob Elfriede hingefahren i[st], jedoch glaube ich es kaum in ihrem Zustand. Du! Aber es kann leicht möglich sein, – ja ich rechne sogar mit Bestimmtheit damit daß 2 ihrer lieben Kinder heute früh zusammen im Briefkasten gesteckt haben! Du schreibst im lieben Dienstagbrief davon, daß Du an die Geburtstagskinder noch schreiben willst. Und mein Brief ist auch erst mit der heutigen Post in Kamenz angekommen. Na, das wird sich doch wohl auch so schicken, daß [Roland] und [Hilde] zusammen erscheinen, die zwei Unzertrennlichen, gelt? Wir können doch in Wirklichkeit auch nur miteinander gelt? Du!!! Oh Du!!!

Mein Schätzeli! Ich bin ja heute sooo glücklich! Weiß doch garnicht warum. Mein Frohsein kann mir doch nur von Dir kommen, Du mein herzliebes Schätzelein! Ach!! Du bist ja auch heute wieder sooooo lieb zu mir gekommen! Du!!! Du lieb! Herzelein! Ich weiß doch garnicht wo aus, noch ein mit all meinem Glück! Und dann möchte ich Dich doch am allerliebsten bei mir haben, daß ich Dir mein Glück zeigen kann! Du!! Und meine Seligkeit. Oh mein [Roland]! Es will mir doch schier das Herz zersprengen, mein großes Glück! Oh – wenn Du nicht bald zu mir kommst, Geliebter! Ach – dann weiß ich mir ja nimmer Rat, wie ich all meine Sehnsucht und all mein Verlangen zurückd[ä]mmen soll. Ich sehne mich doch zu sehr nach Dir!

Oh Geliebter! Wieviel heiße Liebe will verströmen, will sich verschenken! Und es ist ein ungestümes Drängen in mir – ach, nur doch nach Dir! Nur nach Dir! Mein [Roland]!!!!! Ich liebe Dich!! Oh – ich liebe Dich mit aller Herzenskraft! Ich liebe Dich zu sehr! Mein [Roland]! Du!!! Mein [Roland]! Oh sei uns Gott gnädig in unserm großen Glück! Segne er unsern Bund! Behüte er Dich! Du mein Einzigstes, Allerliebstes auf Erden. Kehre mir heim, Du mein herzallerliebster [Roland]! Kehre mir heim! Oh Herzelein! Ich mag, ich kann ja nicht mehr leben, wenn Du nicht mehr an meiner Seite gehst. Ach Du weißt es! Und Du gehst auch nie und nimmer von mir fort. Ich weiß es! Du kannst mir

 

[*am oberen rechten Seitenrand in Druckschrift vorgedruckt auf jedem Bogen vom Briefpapier]

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Autor Hilde Nordhoff
Korrespondenz Oberfrohna
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Über den Autor

Hilde Nordhoff

Foto von Hilde Nordhoff. Nahaufnahme, Person im Sommerkleid, im Hintergrund Bäume.
Ba-OBF K01.Ff2_.A12. Hilde Nordhoff, 1940, Oberfrohna, Fotograf unbekannt, Ausschnitt aus Fotoalbum.

Hilde Nordhoff wurde 1920 als Hilde Laube in eine Arbeiterfamilie in Oberfrohna, eine Kleinstadt in Sachsen, hineingeboren. Sie arbeitete ein Jahr lang als Hausangestellte, dann in einem Trikotagenwerk.

Sie kannte Roland Nordhoff aus der Kantorei in Oberfrohna und trat sogar der evangelischen

Über die Korrespondenz

Oberfrohna

Fotografie des Brautpaars Nordhoff am Tag ihrer Hochzeit vor dem Portal der Kirche.

Das Konvolut aus Oberfrohna befindet sich gut erhalten in privaten Händen in Deutschland. Es umfasst 24 Aktenordner mit ca. 2600 Briefen, die zwischen 1 und 20 Seiten lang sind. Der Briefwechsel beginnt im Mai 1938 und dauert, mit einigen kurzen (Urlaubs bedingten) Unterbrechungen, bis Februar 1946

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