[420503–2‑1]
Sonntagmittag, am 3. Mai 1942.
Mein liebes gutes Mannerli!
Du! Bitte bitte sei mir nicht bös, daß ich nur so kurz schreibe, Du! Wir haben so viel Arbeit mit der Wäsche. Aber gleich heute Abend, wenn wir fertig sind Du!! komme ich zu Dir. Das Wetter ist so prächtig gewesen, daß wir jede Minute genutzt haben. Herzlieb! Das Ziel uns[e]rer Arbeit rückt näher und näher, ich freu[‘] mich! Brauche ich mich doch morgen nicht allein zu plagen! Papa, Mama, Tochter – alle 3 sind tüchtig gewesen! Ich will Dir heue mittag nur mal diesen kurzen Gruß absenden, damit Du nicht wieder so lange auf Post warten mußt, Du Lieber!! Gestern ist sowieso auch auf den Postämtern Feiertag gewesen, nichts abgegangen. Sonst bin ich mopsfidel und munter! Was ich auch von Dir, mein Lieb hoffe! Ich sehne nun nichts herbei als die Stunde, wo ich mit Dir reden kann, mein Herzelein! Auf Wiedersehen! Behüt[‘] Dich Gott! Es küßt dich innigst Du!!! Mein herzallerliebstes Schätzelein, ich liebe Dich!! Deine [Hilde]