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[OBF-420303-001-01]
Briefkorpus

Dienstag, den 3. März 1942

Meine liebe, liebste [Hilde]! Geliebte mein! Du! Du!!!

Eben bin ich aus dem Film heim: „Ich klage an.“ Ach Schätzelein! Ein guter Film – und auch ein furchtbarer Film. Ich habe eine Zeitlang nicht hinsehen können. Schnell bin ich heimgelaufen. Ich mochte die Wochenschau nicht sehen.

Es drängt mich nur zu einem, Herzelein, es drängt mich Dir zu sagen, daß ich Dich sooooooo lieb habe – sooo lieb – immer, Geliebte – daße ich Dich von Herzen liebe – daß ich Dir im Herzen verbunden bin, ganz fest, ganz eins mit Dir – daß ich an Dir hänge mit meinem ganzen Leben – daß nichts mich von Dir scheiden kann – daß ich Dich liebe, Du! Du!!! – daß ich Dich sooo wert halte – daß ich Dir alles zuliebe tun möchte! Du! Geliebte!

Mein liebes, teures Weib! Mein Ein und Alles! Sonnenschein und Leben! Gott schütze Dich! Er erhalte mich Dir Dich mir froh und gesund. Er schenke es in Gnaden, daß ich Dir noch recht viel Liebe erzeigen kann im Leben und Dir viel Glück und Freude bringen! Herzelein! Nimm meine Liebe!

Ich drücke Dich an mich – Du, mein liebes Weib! Ich küsse Dich! Ich bin Dein. Ganz Dein für dieses Leben!

Ewig Dein [Roland].

Herzelein! Mehr mag ich heut abend nicht schreiben.

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Autor Roland Nordhoff
Korrespondenz Oberfrohna
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Über den Autor

Roland Nordhoff

Foto von Roland Nordhoff. Nahaufnahme, Person sitzend in einem Fensterrahmen.
Ba-OBF K01.Ff2_.A39, Roland Nordhoff, 1940, wahrscheinlich Bülk, Fotograf unbekannt, Ausschnitt.

 

Roland Nordhoff wurde 1907 in eine bürgerliche Familie in einem ländlichen Dorf im östlichen Sachsen, Kamenz, hineingeboren. Nachdem er ein Musikstudium aufgegeben hatte, arbeitete er als Dorflehrer in Oberfrohna, nahe Chemnitz. Im Frühjahr 1938 wurde er nach Lichtenhain in Sachsen versetzt

Über die Korrespondenz

Oberfrohna

Fotografie des Brautpaars Nordhoff am Tag ihrer Hochzeit vor dem Portal der Kirche.

Das Konvolut aus Oberfrohna befindet sich gut erhalten in privaten Händen in Deutschland. Es umfasst 24 Aktenordner mit ca. 2600 Briefen, die zwischen 1 und 20 Seiten lang sind. Der Briefwechsel beginnt im Mai 1938 und dauert, mit einigen kurzen (Urlaubs bedingten) Unterbrechungen, bis Februar 1946