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[OBF-420117-002-01]
Briefkorpus

Sonnabend, am 17. Januar 1942.

Mein geliebtes teures Herzelein! Herzallerliebster mein!

Nun kann ich mich zu Dir setzen und Feiertag halten. Die Uhr zeigt ½ 2, die Mutter und der Vater sind im Keller, um Kartoffeln auszulesen – wir haben heuer viel schlechte . Ich bin eben fertig mit aufwaschen und aufräumen. Nun brauchen wir heute nur noch zu baden, dann kann es Sonntag werden!

Ach Herzlieb! Wenn Du doch schon da wärst! Vorhin habe ich ja so gelacht! Während ich das Mittagessen bereitete, hörte ich mir im Rundfunk die „Berichte der Woche an“, das ist immer sehr unterhaltsam und diese Szenen erstrecken sich in ihrem Inhalte auf alle Gebiete. Kurz: die Mutter sollte Papa um 12 wecken, sie tut es denn auch. Und da ist Papa aus dem Kissen hochgeschossen, hat sie ganz aufgeregt angeredet: „Was ist denn los?, ist doch der [Roland] drüben, ich hör' ihn ja reden, ich habe meine Hose nicht da, keine Zähne, ich kann ja garnicht aufstehen und rüber kommen!“ Und weil nun Mutsch gelacht hat und ihm beteuerte, es sei garnicht wahr, da hat er's doch nicht mehr glauben wollen! Und kam doch nach einer Weile schon um die Tür geschlichen. Ach wie haben wir gelacht! Du!!!

Du hast uns schon alle in Aufruhr gebracht mit Deiner Urlaubsankündigung, Du!!!!! Und ich bin das närrische Huhn, das alle ansteckt mit seinem Drasch und seinem Rappell! Wir sind sooo in Erwartung alle, ach! Du glaubst es gewiß nicht! Das kannst Du Dir garnicht vorstellen! Oder doch? Weil Dir´s ja ebenso zumute sein muß bei der Aussicht auf Heimkehr! Unser Papa – der Christbaumfeind – er hat nun schon die ganze Woche der Mutsch die Ohren vollgeschwärmt: „wo kriege ich bloß nochmal einen Tannenbaum her, ich will ihn doch gerne haben, ehe [Roland] kommt!“ Da hatte ich doch erzählt, daß Du Dir wünschst, daß der Baum noch stehen möchte, wenn Du heimkommst. Da kannst mal sehen was unser Fritzpapa auf Dich hält! Also! Mir zuliebe tät er sich nicht so den Kopf zerbrechen mit einem Tannenbaum! Weil er ganz genau weiß, was ich mir in den Kopf gesetzt hab, das setze ich durch und ganz ohne andre Hilfe. So war es auch heuer mit unserm Christbaum.

Ach Herzelein! Heute habe ich doch schon wieder einen so lieben, lieben Brief bekommen von Dir. Und nun muß ich Dir insgesamt 5 Stück beantworten! Ob ich denn damit heute fertig werde? Du! Jetzt muß ich Dir erst schnell noch von gestern erzählen. Um 5 nachmittags kommt die Ilse S. freudestrahlend zu mir: „was denkst Du denn, Dein Mann hat mir geschrieben.[“] Und sie hat sich so gefreut! Der Briefträger hätte sie extra rauskommen lassen, den Brief in seiner Hand, habe er sie gefragt, ob es wohl möglich sein, daß sie diesen Brief bekäme! Weil doch keine Hausnummer drauf war. Sie war ganz empört!! Ich könnte mich ja innerlich totlachen über unseren alten treuen E.! Wie er doch fein auf der Hut ist, daß mein Mannerli keiner Fremden schreibt! Ich sehe ihn doch im Geiste richtig vor Ilse stehen mit kritischem, ungläubigem Blick. Du! Er weiß ganz genau Bescheid in unserm Briefverkehr – ich könnte mich garnicht mit einem fremden Manne schreiben! Er tät Dirs gewiß gleich melden! Du! Das will ich ja garnicht! Ich hab doch zu tun, daß ich meinem Herzlieb täglich antworte und schreibe! Und weil Ilse gestern da war, kamen wir auf die Idee, abends ins Kino zu gehen, denn es läuft ein schöner Film seit gestern: „Heimkehr“ mit Paula Wessely u. Attila Hörbiger. Er zeigt das Schicksal der Wolhyniendendeutschen, ihre Marter im polnischen Land und endlich die Befreiung vom harten Los, die mit dem Einmarsch der deutschen Truppen beginnt. Der Film war gut. Aber sehr aufregend, und an manchen Stellen ein wenig gemacht vielleicht. Ich glaube aber, daß die Zustände in Polen so gewesen sind. Furchtbares haben manche durchgemacht. Du kennst ja den Zweck, den derartige Filme verfolgen.

Die Wessely gefiel mir in ihrer Rolle besonders; alle Schauspieler waren gut. Vielleicht hast Du mal Gelegenheit, Dir diesen Film anzusehen.

Du Eben war Frau L. bei mir. Sie wollte nachschauen, ob mein Mann da wäre! Sie weiß auch garnicht, was sie denken soll. Ihr Mann wollte doch auch kommen und nun schrieb er einmal, daß bis 15.I. Sperre sei. Nun fehlen ihr 4 Briefe und im heutigen schrieb er: „da nun der Urlaub leider verschoben worden ist…“. Sie wollte nun wissen, wie es bei uns beiden ausschaut. Und ich konnte doch auch keine bessere Nachricht geben. Ich hoffe doch auch nur auf eine gute Wendung in der ganzen Geschichte. Ach, wir Weibel müssen uns halt auch soo sehnen! Und nun läuft man zu einer, die auch wartet und hofft, um sich Trost zu holen, um sich neue Hoffnung zu holen. Ach Du! Ich bin ja soo zuversichtlich, Herzelein! Ich weiß: Du wirst heimkommen! Ganz bald heimkommen! Du!!! Geliebter! Ich habe mir vorgenommen, zwar zu schreiben, doch das Geschriebene nicht eher abzuschicken, als bis ich von Dir weiß, daß Du nicht kommen wirst. Ich denke, daß Du nächste Woche ganz gewiß kommst, Du! Herzelein! Ob Du mir böse bist, wenn ich die Post nicht abschicke? Ach, ich weiß doch auch nicht, wie ich es recht mache! Ich kann Deine Zusage oder Absage in den nächsten Tagen haben! Und ich mag aber nicht, daß die Post von mir solange umherliegt bis Du dann zurückkehrst! Verstehst Du, Herzlieb? Ach Du!! Du mußt doch heimkommen! Ich fühle es doch, ich spüre es doch! Und wenn noch nicht am Montag den 19. Januar, so darfst Du gewiß gleich nachher abfahren. Dein Spieß hat Dir`s ja versprochen! Und Soldaten müssen ihr Wort einlösen. Ich glaube so und kann nicht anders: Du wirst kommen. Geliebter! Ich ziehe Dich ganz mächtig heim mit meiner Sehnsucht, mit meinem Verlangen. Du wirst, Du mußt zu mir kommen!

Und nun will ich alle lieben Boten der Reihe nach durchgehen und nachsehen, wo mein Herzlieb Antwort haben will! Du! Ach Du! Lieber möchte ich doch gleich bissel zu Dir kommen, mich auf deinen Schoß setzen einen Arm um dich schlingen, mit der Rechten Deine liebe Hand festhalten und so ganz fest und traut an Dich gelehnt mit Dir plauschen, von dem und jenem – ach von allem, was uns bewegt! Du!!!

Und dann würden doch gar bald auch die Worte verstummen und die Mündlein würden anders Zwiesprache halten! Du!!! Du!!!!!

Oh Herzelein! Ich sehne mich nach Dir! Was wirst Du denn jetzt treiben? Es ist gerade um 3 Uhr. Hast noch bis 5 Dienst? Wirst Du dann Feiertag halten, oder eifrig Deinen Koffer packen? Ach – wenn ich doch gleich eine Wunderbrille hätte, daß ich Dich sehen könnte! Dich ! Du mein Goldherzelein! Bloß einmal möchte ich Dich sehen! Ach Du! Soviel Sehnsucht ist in mir! Mein Herz ist zum Überlaufen voll!

Du! Von dem Liebsten redest mir in Deinen Dienstagbrief vom 6.I.. Von unsern Kindlein, die wir einst haben werden, so Gott will. Und Du fragst mich doch, Du Närrchen, ob ich soviele mag von Dir!! Du! Herzelein, ach Du weißt ja, wie ich Dich liebhabe und wie dieses Liebhaben nach Sichtbarkeit drängt. Die sich ja allein in unseren Kindern zeigt, Du!! Dein Wesen will ich in mich aufnehmen, es mit dem meinem zu einem Neuen vermählen. Ganz lieb und warm und gut will ichs von Dir anvertraute Gut hüten und hegen! Ach Du! Ich glaube, das wird unsres Lebens kostbarstes Geschenk aneinander sein dann, unsre Kindlein. Du!!! Ach Du! 3 wünscht mir das Mannerli! Wird mir ja schon ganz Angst! Wo soll ich denn dann all meine Liebe hernehmen?! Sind ja dann doch 4 Büblein, die auf mich schaun, beschenkt sein wollen! Du!!! Ach Du! Ich bin zutiefst beglückt über das, was Du mir hierzu sagst, Herzensmannerli! Wie heiß wird der Wunsch wach, daß Gott uns bald für immer zusammenführe, daß wir nun an unser Lebenswerk gehen können! Du! Herzelein! Du sagt ganz richtig: „Du und ich, auch Du, wir brauchen füreinander eine gewisse Zeit, eine gewisse Freiheit. Es wird weniger Zeit für uns bleiben, wenn 3 Kindlein da sind.“ Ach, das mein ich auch! Ach Du! Das werden wir beide noch zur rechten Zeit gewahr werden, ja? Ich hab da gar keine Sorge. Ein Kindlein ist in der Tat nicht gut, in vieler Hinsicht nicht. Und alles, was Du mir vorausschauend sagst hierzu, oh Geliebter! Das läßt mein Herze jubeln und jauchzen vor Glück! Oh Du! Welch ein Glück wird einst in unser[e]m Heim blühen! Gott helfe uns gnädig dazu, daß sich unser Hoffe so reich erfülle! Du! Mein Mannerli! Du!!! Dich sehe ich als Inbegriff allen Glückes mitten in meinem Leben stehen! Dich will ich umsorgen, mit Dir gehen, wohin Du nur magst! Ach Du! Ich könnte weinen vor Glück, wenn ich mir das alles ausmale, was Du mir schriebst und was wir beide innerlich für Wünsche hegen für die Zukunft. Oh Herrgott im Himmel! Segne unser Wollen. Geliebter! Geliebter! Wir wollen nicht müde werden, Gott recht zu bitten und ihm zu danken. Oh Du! Zuerst, daß wir demütig bleiben in unserm großen Glücke! Du!!!!! Du!!!!!!!!!!!!! Und da hat mein Mannerli auch vor, mit in die Scharstunde zu gehen? Du! Ich weiß nicht, ob man Dich hereinlassen wird, Dich großes Büblein im Matrosenanzug! Mal sehen.

Ich würde mich schon freuen. Aber ein wenig schämen tät ich mich bestimmt auch, wenn ich mein Mannerli dabeisitzen hätte, wenn ich den Buben 'was erzähle! Glaubst mir das? Du weißt: ich habe bis auf den heutigen Tag noch nicht mal vor Dir gesungen. Ich weiß nicht, warum ich so dämlich bin, ich kann nicht! Ich ärgere mich selbst.

Was wird Frau L. sagen, wenn Du mitkommst? „Fein Herr [Nordhoff], da können sie gleich mal 4 Stunden Schar halten!“ Wir halten es nämlich nun so, seit ich mit bei G.s bin. Von 2- 4 fällt Frau L.s Stunde, von 3- 5 die meine. Von 2- 3½ 4 ungefähr nimmt Frau L. Basteleien und dergleichen vor, dann habe ich im Nebenraum meine Buben derweil alle versammelt und in die Anwesenheitsliste eingetragen, dann singen [w]ir alle beide Scharen, Lieder für den Sommer zu gemeinsamen Ausgängen u.s.w. Anschließend um 4 gehen die Mädel mit Fr. L. heim und ich halte noch weiter bis 5 Uhr. So geht das ganz fein. Es wäre mir ja sehr lieb, wenn ich von jeglichem Dienst entbunden wäre, solange Du bei mir bist! Ich will die wenigen Tage auskosten und nutzen bis ins Letzte, Du!!!

Ach – das ist ja nebensächlich! Sei mir erst einmal da! Du!!! Sausewind!!! Heute verkaufte das U.-A.-W. Eisenbahnen [*], zum Andenken an den Jahrestag der Einführung der Bahn. Da kaufte ich eine schmucke ,Lok' mit Kohlenwagen! Damit will ich Dir heute noch entgegenfahren!!! Treffpunkt: Wien, Franz-Joseph-Bahnhof! Gib fein acht, daß Du nicht an mir vorbeifährst! Du! Euer Spieß ist auch mit 2 Tagen Verspätung angekommen, es geht den meisten so jetzt. Ich hörte es auch schon. Da ist nun K. auch später eingetrudelt, gelt? Nun, da ich schreibe, sitzt er ja längst wieder mitten unter Euch. Nun aber fix, laßt meinen Hubo fahren! Wo er doch soo gerne Eisenbahn fährt!

Die Urlaubssperre ist bis  18. d. M. verlängert. Du! Du wirst mir immer getreulich (die) berichten wie die Aussichten sind. Du! Ach, wenn ich doch gleich einen Brief bekäme von heute oder gestern, darinnen stünde gewiß, ob Du nun kommst! Alles ist eine Woche altbacken, was ankommt! Ich bin nicht böse darum, o nein! Aber ich, die hier auf Dich warte, ich muß doch mit meiner Zeitrechnung eine Woche voraus sein, sonst kommst mir doch unverhofft über‘n Hals!

Eine gute Nachricht bringt mir mein Herzlieb in seinem Brief. Die Aufforderung zur Meldung aller Fachkräfte, darunter auch die Lehrer, wurde nun für Euren Bereich unverzüglich angeordnet. Und Du selbst bist damit beschäftigt. Ich freue mich so sehr darüber, Herzlieb! Eine ganz leise, leise Hoffnung will aufkommen, daß Reklamation winkt. Doch – Awarten! Es ist aber ein beruhigendes Gefühl, wenn man sieht, ‚man‘ denkt daran, ‚man‘ kalkuliert, bezieht euch Fachkräfte mit ein in den Aufbauplan. Not tut es gewaltig in deinem Berufe, daß ‚man‘ Lehrer heimholt. Ach ja Du! Wirst bei dieser Arbeit fest an mich gedacht haben, an uns[e]re Zukunft. Und so müssen wir uns nun immer und immer wieder in Geduld fassen. Müssen tapfer aushalten miteinander! Du! Ich bin zuversichtlich mit Dir! Ich hoffe mit Dir! Es wird Rat werden zur rechten Zeit, wie immer bisher! Du!!!

Und die Urlaubsgeschichte ist doch zunächst nur um 8 Tage aufgeschoben! Nicht ganz aufgehoben!

Du! Nun nimmst Du die kleinen Buchstaben und schneidest das Kapitel „Wolle“ an! Du Racker! Du hast Dich noch nie um mein Hemdeln und Höseln gekümmert?! O ja, das weiß ich ja ganz genau! Und darum brauche ich zu der ganzen Geschichte gar kein Wörtlein zu verlieren! Ich will Dir nur ankündigen, daß, wenn Du heimkommst, einen tüchtigen Klaps auf Deinen ‚Dicken‘ kriegst, Du Lausbub!!

Ach Du! Herzelein! Wir sind doch manchmal so närrisch vor lauter Liebe. Du!!! Wir sind doch beide ganz in unsre Liebe schon verstrickt.! Du!!! Ich fühle mit Dir, wie zaubermächtig das ist, wie wundersam auch und süß! Oh Du!! Du!! Du!!! So, daß wir nimmer voneinander lassen könnten, ohne nicht in den tiefsten Schmerz zu versinken. Ach Du! Daß wir einander so viel Liebe immer Wert erzeugen möchten! Gott sei mit uns!

Du Herzlieb! Spät saßt Du noch über meinem Boten am Dienstag und draußen plätscherte der Regen. So widerspruchsvoll ist das Klima zwischen den beiden Orten, wo unsre Boten abgesandt und aufgenommen werden! Daß wir sie nur immer gut einhüllen!

Bei uns sind heute 21° Kälte! Es knirscht nur so der Schnee. Man sieht alles Warme an, was man nur hat. Ich will Dich aber einmummeln, wenn Du kommst! Deine ganzen Pullover liegen bereit, dicke Höseln und Nachthemdeln! Bunzelschuhe ! Und ich halt mich doch auch fein warm, Du! Und am Herzen friere ich doch überhaupt nie, wo mich doch mein Herzensmannerli sooo warm und sooo lieb einhüllt in seine gute, treue Liebe!

Ach Du! Auch mein Herz schlägt so stark und warm, vor Freude! Vor Glück! Vor Liebe! Du!! Du!!! Ich brauche all Deine Liebe, um so glücklich zu sein, wie ich es jetzt bin! Du mußt immer zu mir kommen, mein herzliebes Mannerli! Mußt den Mantel Deiner köstlichen Liebe um mich schlingen! Oh Du! Dann fühle ich mich sooo selig beglückt umfangen, so geborgen, oh so sicher auf dieser Erden. Ach Herzelein! Ich bin ja so überglücklich! Du liebst mich! Du liebst mich! Du liebst mich soo innig, sooo heiß! O Herzensschatz! Ich bin sooo beglückt! Kannst Du mir denn nachfühlen, wie ich selig beglückt bin, wenn Deine lieben Boten zu mir kommen, Zeichen Deiner Liebe, Deiner Sehnsucht?, beglückt wie ein ganz reich beschenktes Kind muß ich sie an mein Herz drücken! Und wenn solch zartes Herzelein gemalt ist von Dir, Du!!! Da muß ich doch ganz heimlich leise einmal die Lippen drauf drücken, Du! Aus Liebe! Aus Dankbarkeit! Oh Du!!!!! Der Strom unsrer Liebe geht so mächtig von mir zu Dir – von Dir zu mir! Ach – nichts, daß ihn je aufhalten könnte, nichts, daß seinen Lauf dämmen könnte! Du und ich sind eins! Ganz eins!

Mein Geliebter! Alles, was Du mir Liebes sagst, es ist mir ein ganz köstliches, unersetzliches Geschenk! Ich muß Dir soo danken. Du!!! Ach Du! Du!!! Wie hast Du mich ganz gefangen mit Deiner Liebe! Ich will Dir angehören, mein Herzensmannerli – immer, ewig, bis in den Tod! Solange Leben in mir ist muß ich Dich lieben, lieben! Das sollst Du wissen Geliebter! Ich liebe Dich ewig! Oh Du! Du!! Ich fühle mich soo gehalten von Deiner guten, starken Liebe! Du!!!!! Du haltst mich ganz fest immerdar, Geliebter! So wie ich Dich ganz festhalten will immer! Nie kann ich Dich fallen lassen – nie! Ich muß Dich ja sooooo lieb haben, Du!

„Meine Treue ist dieser Liebe bewahrende Schale – oh, diese Liebe zu bewahren ist höchste, schönste Bestimmung! – In dieser aber loht und glüht die Liebe so reich und mächtig, genährt von den Quellen des Herzens – oh ist Gott mit uns, sie wird mein Leben ausfüllen bis ans Ende!“ Geliebter! Das sagst Du mir! Es ist, als sprächest Du mir aus der Seele! Ich danke Dir! Ich danke Dir!! Geliebter! Mein! O Gott im Himmel! Erhalte uns unsre Liebe, unseren Glauben! Halte uns demütig im Glücke! Geliebter!

Ich bin Dein! Ewig Deine [Hilde].

 

[* = siehe Auszug aus dem Brief]

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Ba-OBF K02.Pf1.420117-002-01a.jpg. Ausschnitt aus dem Brief.

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Autor Hilde Nordhoff
Korrespondenz Oberfrohna
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Über den Autor

Hilde Nordhoff

Foto von Hilde Nordhoff. Nahaufnahme, Person im Sommerkleid, im Hintergrund Bäume.
Ba-OBF K01.Ff2_.A12. Hilde Nordhoff, 1940, Oberfrohna, Fotograf unbekannt, Ausschnitt aus Fotoalbum.

Hilde Nordhoff wurde 1920 als Hilde Laube in eine Arbeiterfamilie in Oberfrohna, eine Kleinstadt in Sachsen, hineingeboren. Sie arbeitete ein Jahr lang als Hausangestellte, dann in einem Trikotagenwerk.

Sie kannte Roland Nordhoff aus der Kantorei in Oberfrohna und trat sogar der evangelischen

Über die Korrespondenz

Oberfrohna

Fotografie des Brautpaars Nordhoff am Tag ihrer Hochzeit vor dem Portal der Kirche.

Das Konvolut aus Oberfrohna befindet sich gut erhalten in privaten Händen in Deutschland. Es umfasst 24 Aktenordner mit ca. 2600 Briefen, die zwischen 1 und 20 Seiten lang sind. Der Briefwechsel beginnt im Mai 1938 und dauert, mit einigen kurzen (Urlaubs bedingten) Unterbrechungen, bis Februar 1946