Bitte warten...

[OBF-420103-002-01]
Briefkorpus

Sonnabend, am 3. Januar 1942.

Herzallerliebster! Schätzelein! Geliebter! Du!!!

Endlich!! Heute ist Post gekommen von Dir! Ach Du! Mein [Roland]! Du weißt ja nicht, wie froh ich bin darum! Du!!! Ich bin sooooo froh! Ich habe doch sooo sehnsüchtig gewartet darauf! Vom ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag sind die beiden Boten, die ich bekam. Montag- und Dienstagbrief stehen noch aus. Doch sie kommen gewiß auch bald nach!

Den Eltern hast Du auch so lieb geschrieben, sie haben sich aber ganz sehr gefreut! Ach Du!!! Du!!! Du bist nun sooo lieb zu uns gekommen! Und zu mir hast Du doch die meiste Liebe getragen, Herzelein! Zu mir, Deinem Weibe! Geliebter! Oh Geliebter!

Ich bin Dir so aus Herzensgrunde dankbar für all die reiche Liebe, die mir aus Deinen Boten entgegenstrahlt. Ich küsse Dich herzinnig! Oh Du!!! Ganz, ganz fest drücke ich Dich in Gedanken an mein Herz! Du!!! Du mein Ein, mein Alles! Du mein Geliebtester!!!!! So beglückt und über alle Maßen froh und selig fühle ich das Geschenk Deiner Liebe! Dieses kostbare, einmalige Geschenk! O, daß Du Dich mir so ganz in Liebe neigst! Daß Dein Wesen so ganz sich dem meinen neigt! Oh Schätzelein! Sind wir nicht die Glücklichsten unter Gottes Sonne? Du hast mich sooooo lieb! Oh – so ganz unermeßlich lieb! Beseligt fühle ich es, Du! O Herzlieb! Manchmal – wenn ich so andere junge Ehen betrachte – da scheint mir unser Glück ganz unwirklich. Erst wenn ich mich dann wieder und wieder in Deine geliebten Boten versenke, da sehe ich’s, da spüre ich’s ganz genau! Oh soo deutlich, daß unsere Liebe sooo tief, so groß, soo herrlich und so mächtig, alles überstrahlend ist! Du!!! Du!!!!! Lautere Wahrheit ist unsere Liebe! Glückhafte Wirklichkeit! Sie ist unser Herzschlag – Lebensrhythmus. Geliebter! Unsere Liebe ist der Sonnenschein unsrer Tage. Wenn Gottes Sonne nicht scheint, dann durchwärmt uns der Strahl unsrer Liebe und erhellt unser Leben. Wir können nicht mehr sein und leben ohne sie, wie Mensch und Kreatur ohne den Strahl der Sonne nicht leben können. Du! Nie und nimmermehr können wir diese Liebe verraten, sie entbehren! Wir müßten denn unser Herz herausreißen. Ach, mein [Roland]! Der Gedanke an Verrat und Treulosigkeit – er liegt ja so ferne. Wir brauchen ihn ja überhaupt nicht in den Mund zu nehmen. Aber wir brauchen ihn jetzt bei unserem Getrenntsein einmal als Gegenstand der häßlichsten Handlungsweise, deren ein liebend Paar nur fähig ist. Von Schmutzigen, Häßlichen hebt sich das Reine, Schöne noch einmal so gut ab. Und um uns so ganz unsrer Liebe Reinheit, Hoheit und Schönheit zu erfreuen und vergewissern, darum stellen wir einmal den Abschaum menschlicher Gesittung und Moral daneben. Man kann die Augen richten, wohin man will: nirgends findet man noch Treue und Festigkeit. So ist es vor allem in der Liebe, doch auch in allen anderen Dingen, wo sich „jemand“ oder „etwas“ zusammenschließt, verbindet. Hoheit, Ehrfurcht, Treue, Pflichtbewußtsein, das sind die Tugenden, die im Menschen langsam verblassen.

Es liegt an der Flachheit unsrer Zeit, an ihrer Schnelllebigkeit. Menschen dieser Tugenden werden als unbequem und lästig beiseitegeschoben. Man will einfach garnicht daran erinnert sein, an das Gute, Edle, was doch in jedem Menschen zu einem gewissen Teile verborgen ruht. Die ganze Welt muß erst einmal wieder zur Ruhe kommen. Die Welt muß erst wieder befreit aufatmen können, nach diesem Kriege, dann erst, so glaube ich, kann das große Werk angefaßt werden, das Übel der Jetztzeit an der Wurzel zu packen. Wir müssen glauben, daß es besser wird! Glauben gibt Kraft! Und zum größten Teil wird diese große Aufgabe mit in Deinen Händen liegen mein [Roland], der Du als Erzieher unsrer Jugend mithilfst, unser künftiges Volk zu Größe und Beispielhaftigkeit in Ehre und Gesinnung vor anderen Völkern auszuzeichnen. Gebe Gott, daß Du wieder in Deinen Beruf zurückkannst – es harren so viele Aufgaben Euer. Und ich möchte Dir so gerne helfen dabei, wie Dein bester Kamerad. Ach, liebster [Roland]! Jetzt, da noch Verfall und Verderben und Zerstörung drohen, da de[nk]e ich so friedliche Gedanken. Aber sollte ich nicht? Wir müssen ja vorwärts! Müssen hindurch! Und hinter dem „Jetzt“ steht ja eine neue, bessere Zukunft. Oh mein Geliebter! Ich glaube mit Dir ganz fest an eine bessere, friedvollere Zukunft! Herrgott im Himmel! Sieh uns vor Dir stehen, wir bitten dich so heiß, schenke du uns deinen Segen! Hilf uns! O hilf uns. Laß uns ein Leben zu Zweien führen, dir zu Lob und Preis. Geliebter! Deine innige Liebe, dir mir aus Deinen lieben Boten entgegenschlägt wie lauteres Gold, Du! Sie läßt mich so froh sein! Sooo froh und glücklich. Und darum kann ich doch auch garnicht schwarz sehen und dunkel! Wenn ich Dich neben mir weiß und fühle, dann ist alles um mich her hell und freundlich! Ach, dann können mich weder Tod noch Teufel schrecken! Du!!! Du! Du hast mich soo sehr lieb, mein [Roland]!

Und Du sollst wissen, daß ich Dich ebenso sehr und innig wiederliebe, Du!!! Mein – Dein! Du!!! Herzensschätzelein! Vom 1. Feiertag berichtest mir nun und vom Heiligabend. Ich freue mich, daß auch Ihr so schön Weihnacht gefeiert habt. Und auch beschert hat man Euch! Du Schelm! Hebe ja nicht etwa Deine Pfeffernüsse auf, um uns kosten zu lassen! Wir sind doch froh, wenn es Dir schmeckt! Und wenn ich auch manchmal verfressen bin, Du!! Das geht vorbei. Wenn Du selbst zu mir kommst – dann brauche ich doch nichts als Dich, mein zuckersüßes Herzelein! Dich fresse ich dann höchstens vor lauter Liebe auf – ja, das kann passieren, Du!!! Sag, hast Du zugenommen, an Gewicht? Damit ich meinen Magen immer drauf vorbereite! Lausbub! Ich will Dich aber mal tüchtig umeinander wurschteln wenn Du endlich da bist! Du!!! Weißt? Heute abend bin ich doch ganz übermütig vor Freude, Du! Und wenn Du jetzt bei mir wärst, dann ginge es wohl lustig zu! Ja, es ist Abend geworden, ehe ich mich zu Dir setzen konnte. Die Mutsch ist sonnabends im Geschäft früh. Ich habe gleich vorm Hellwerden das Amtliche geregelt auf der Girokasse und die Lebensversicherung bezahlt. Als ich heimkam, mußte ich doch erst einmal Deine lieben Boten lesen! Dann setzte ich das Essen an. Scheuerte die Hausordnung, putzte Fenster, bohnerte den Boden! Säuberte mein Kämmerle, die Stube, den Vorsaal, das Schlafzimmer, das Vater um ½ 2 00 verließ, er hatt doch Nachtdienst. Und in dieser Woche immer, da geht es in der Wirtschaft immer verkehrt herum. Alles muß bis zuletzt bleiben, das Saubermachen, damit wir Vater nicht stören im Schlaf. Vom Sonnabend zum Sonntag kann er dann ausschlafen, da ist’s ma[l] nicht so schlimm. Heute um 3 00 mußte er sammeln gehen mit der H.J. Pelze und Wollsachen für die Soldaten. Vorhin, nach 6 kam er erst wieder. Mutsch hat kleine Wäsche gehalten, während ich vollends reinemachte. Dann briet ich unsern Sonntagsbraten an. Derweil Mutsch Milch holte und Bier, zum Warmbier, habe ich gebadet! Ganz alleine – Herzelein! Ja!!! Aber jemanden habe ich mit in der Wanne gehabt, Du. Bist eifersüchtig? Du!! Soll ich Dir’s sagen? Du!!! Den Waschlappen!!! Ei freilich! Es ist auch ein „Er“ der Waschlappen. Was sagst Du nun? Und er hat mich fein weich überall gerieben und gestreichelt! Du!!! Weißt? Ich habe so bei mir gedacht vorhin: wenn mein Mannerli heimkommt, muß ich doch gleich mal schaun, ob es besser sich anstellt als mein jetziger Bademeister, der Waschlappen! Bist einverstanden mit der Probe? Ja?

Bin ich nicht gut, daß ich Dir’s vorneweg sage? Du!!! Du!! Nun wirst Du Dir doch viel Mühe geben – so wie ich Dich kenne, daß Du nicht in Ungnade fällst! Du!!! Ja – nun sitze ich blitzeblank bei Dir! Und Du kannst mich getrost mal drücken und mir ein Kussel geben, wirst kein bissel schmutzig dabei! Du!!!!! Herzelein! Von Deinen lieben Briefen wollte ich doch reden!

Du hast auch so lange ohne eine Zeile sein müssen.

Erzählst mir von einer unpassierbaren Brücke.

Ich hörte es anders von einem [Front-]Urlauber, aus Saloniki kommend. Vor S. sei eine große Brücke gesprengt worden von Gesindel widriger Art. Die Soldaten hätte auch gesehen, wie die Leute immer mit Tüchern winkten, bis dann der Lok-führer gehalten hätte und von den Heraneilenden gewarnt worden sei. Sie hätten nun einen anderen Weg nehmen müssen. Ich weiß nicht, ob ich’s glauben kann. Man weiß aber auch nicht, ob man Euch die Wahrheit sagt. Der Soldat ist aus B., der so erzählte. Na, mag es nun sein wie es will. Gottseidank ist kein Unglück geschehen! Und Gott möge verhüten, daß Dir ein Leid geschieht auf Deiner Heimfahrt! Du!!! Mein liebes, liebes Schätzelein!!!

Ach Du!! Es wird mir ganz eigen zumute, wenn ich Deine Worte lese, die aus Deinem übervollen Herzen kommen. Geliebter! Geliebter! So voll ist Dein Herz! Voll Liebe! Oh Du!!! Komme bald zu mir, dann dürfen ja unsre Herzen überlaufen und die Brünnlein auch, Du! Niemand kann ihnen wehren! Eines fließt über ins and[e]re, Du! Du!!! O seliges Umfangen! Glückhaftes Einssein! Ich liebe Dich! Du hast von mir geträumt, Herzlieb? In allen Gegenden hast mich mit umhergeschleppt! Einkaufen wollten wir? Ach ja! Wenn ich so eine Weinlaubdecke hätte! Im Frieden, ja, da kann’s möglich sein, daß wir eine erwischen. Im Auto fuhren wir! Und sooo lieb hatten wir uns? Du!!! Du!!!!!

Ach Geliebter! Die Sehnsucht wird doch so mächtig in uns! Auch ich spüre es schon so lange, wie alles zu Dir drängt mit Macht. Und wenn wir dann beieinander sind, ach – dann wird die Freude und Erregung wieder so groß sein, daß wir garnicht gleich zueinander finden können. Du!

Oh wie wird mir denn, wenn ich denke, daß ich bald Dich wieder in meinen Armen halte, Dich! Dich selig umfasse und Deiner so ganz inne werde! Du! Geliebter! Ich liebe Dich! Oh, ich liebe Dich! Ich bin ganz Dein! Dein Weib! Deine [Hilde]! So ganz Dein bin ich! Du Geliebter! Was Du mir sagst zu dem Erlebnis im Lazarett, ich verstehe Dich so ganz. Und ich könnte doch garnicht anders handeln, als Du aussprichst, wenn der Fall je an mich heranträte. Ach Du! Ich bin doch so sicher und behütet in der Gewißheit meiner Liebe zu Dir – in dem glückhaften Bewußtsein Deiner Liebe! Du! Ich bin gefeit gegen alle Schlechtigkeit. Ich bin Dein Weib! Ich bin Dein! Keiner hat ein Recht auf mich – nur Du!

Ach Du! Ich fühle mich doch so ganz als Dein Weib, geliebtes Herz! Ich mag doch garnichts zu schaffen haben mit einem anderen. Und ich mag auch keinem anderen einen Blick vergönnen in mein Herz, das voll Glück ist. Darum weiche ich auch jeder Anmaßung kurz aus.

Es muß schon daran liegen, daß ich noch ein wenig jung bin, als Frau angesehen zu werden. Und ich weiß auch, woran es noch liegen kann, daß es manchmal einer wagt, mich anzusprechen; weil ich allen Leuten mit einem offenen, geraden Blick ins Auge sehe. Ich weiß, es ist für manche Männer vielleicht ein Wink. Aber – Du weißt doch, daß ich so bin, schon immer so war – es ist mein Wesen so. Auch Dir habe ich so in die Augen gesehen, ich weiß es noch wie heute. Wenn jemand um mich ist, dann tu ich es. Und es kann mir eben auch einmal zum Verhängnis werden, wenn es der andre Teil verkehrt auslegt. Herzlieb! Du kennst mich doch und Du wirst nimmermehr von mir denken, daß ich Absichten habe, wenn ich jemanden angucke. Ach Du! Ich verstehe Dich doch so ganz! Herzelein! Aus Sorge, aus Liebe sagst Du nur Rat. Und ich verstehe Dich so ganz! Und ich weiß, Deine Worte kommen aus Deinem guten, treuen Herzen, das voller Liebe für mich schlägt.

Geliebter! Daß Du mir vertraust, das ist mir so viel unschätzbares Glück! Und Du sollst mir immer und immer so ganz vertrauen können! Sieh! Mir geht es ja auch so: wo ich lieben soll will ich auch vertrauen. Und weil ich Dich so liebe, darum muß ich Dir auch alles anvertrauen.

Wenn ich mich zu Dir geflüchtet habe, mit allem, was ich so erlebe, was mir begegnet, dann erst bin ich ganz befriedigt. Dann erst ist mir so, als habe ich Dich auch ganz lieb und fest und tief in mein Herz geschlossen. Herzelein! Geliebter! Mein Herze soll für Dich ein aufgeschlagenes Buch sein und bleiben, woraus Du all Dein Glück lesen kannst.

Oh Geliebter!! Mein Geliebter! Du bist meiner ganz gewiß! Meiner treuen Liebe! Du!!!!! Kein größer Glück, als Dein Vertrauen, aus Deinem Munde! Du!!!

Du weißt! Ich enttäusche Dich nie, Geliebter. Ich hüte mit Dir den Schatz unsrer Liebe, treu und tapfer und lieb! Es ist harte Zeit. Und doppelt auf der Hut sein heißt es. Ganz festhalten, was wir haben!

„Halte, was Du hast, daß niemand Deine Krone nehme!“ 

Vieles Morsche bricht und fällt jetzt, und alle schwachen Menschen fallen. Du! Ganz feststehen wollen wir und halten, was wir haben:

unseren Glauben und unsere Liebe!

Wieviele Menschen, die sich beides entreißen ließen und nun dastehen mit leeren Händen. Die sich beiden entreißen ließen von den Stürmen unserer Zeit. Wie sie noch leben können! Herzallerliebster! Wir müssen glauben und lieben. Und eines nicht ohne das andere. Und wenn wir sie verlören, wir könnten nicht mehr leben. Gott sei uns gnädig!

Geliebter! „Du bist meine Liebe! Liebe, die mich zum Glauben geführt hat. Und darum bist Du mein Leben!“ Oh Geliebter! Mein [Roland]! Ich danke Dir! Ich danke Dir!

Was soll ich Dir antworten darauf? Oh Du!!!

[Seitenverwirrung: hier geht es nicht sinngemäß weiter]

Ach! Du weißt ja ganz genau, wie ich es meine! Dir wird nicht bange, daß ich Dir den Leibriemen enger schnalle, ja? Du hast schon lange gemerkt, daß ich Dich gern und gut füttern mag. Und ein Trost wird Dir immer noch bleiben!: Daß ich auch gerne etwas Gutes esse! Gelt? Na, dabei kommt doch dann auch das Mannerli einer solch naschhaften Hausfrau gut mit weg!!!

Herzlieb! Da sitzen wir nun alle beisammen und Vater fragt eben, was wohl unser Sohnemann machen wird! Er redet immer von Dir. Vor allem in letzter Zeit, da er nun weiß, Du willst in Urlaub kommen. Er kann’s kaum noch erwarten, Du! Und die Mutter überschlägt schon wieder die Zutaten zum Backen! Alles dreht sich um unseren Matrosen! Alles um ihn! Und ich bin doch dann manchmal richtig ein bissel eifersüchtig, wenn ich das so mit ansehen muß, Du! Ich will Dich doch am meisten liebhaben, Du! Ich will ich am allerallerliebsten haben von allen! Du!!! Mein Herzelein! Mein [Roland]. Ach Du! Wie lieb ich Dich habe! Wie lieb! Ich bin doch so sehr glücklich in Deiner Liebe. Ach Herzelein! Du hast mir alles Glück gebracht in meinem Leben! Du allein! Du!!!

[Seitenverwirrung: hier geht es nicht sinngemäß weiter]

Oh Herzelein! Wie freue ich mich auf unser gemeinsames Leben! Wenn ich so wie gestern von all Deiner Herzensliebe bestürmt werde, die mir aus Deinen Boten entgegenleuchtet, dann will mir das Glück schier die Brust zersprengen, daß Du mein bist! Daß Du mich sooo liebst! Ach Schätzelein! Ich weiß beglückt, wie Du mich liebst. Und Du kannst mir kein schöneres Geschen bringen als das Bekenntnis Deiner Liebe. Du!! Und – Gott walte es gnädig – diese Liebe wird erst recht erblühen zwischen uns, wenn wir für immer umeinander sind, wenn wir miteinander leben dürfen. Oh Herzelein! Ich freue mich unsagbar auf unser Leben! Gott segne es! Das Glück ist noch heute in mir so stark, dass Du mir gestern gebracht hast mit Deinen lieben Briefen, Schätzelein! Es ist lauter Sonnenschein in mir, Geliebter! Und gerade heute empfinde ich ihn soo beglückend froh, so wärmend – ich [bin] krank geworden eben, Du!!! Und ich habe Schmerzen. Doch das geht alles vorbei! Du!! Ich will ganz lieb an Dich denken, dann fühle ich doch nichts als Liebe, Wärme, Geborgenheit. Oh! Du kannst mich so ganz erfüllen, Du! Herzlieb! Eben ist Besuch gekommen. N.s. Ich beende meinen Boten für heute, gelt? Morgen komme ich wieder zu Dir, mein Lieb! Ich denke ganz lieb und fest und dankbar Dein! Mein Sonnenschein, Du!!! Gott sei mit Dir!

Ich bin in Liebe und Treue ganz Deine [Hilde].

Karte
Kommentare

Rolands Briefe von Weihnachten sind gekommen, eine Brücke vor Saloniki wurde durch Partisanen gesprengt. Anmerkung: Am Ende der Seite 11 des Originalbriefes gibt es einen inhaltlichen Bruch. Die Seite 13 könnte dann wiederum sinngemäß der Anschluss der Seite 11 sein.

Einordnung
Gesendet am
Gesendet aus
Autor Hilde Nordhoff
Korrespondenz Oberfrohna
Gesendet nach
Erwähnte Orte
Über den Autor

Hilde Nordhoff

Foto von Hilde Nordhoff. Nahaufnahme, Person im Sommerkleid, im Hintergrund Bäume.
Ba-OBF K01.Ff2_.A12. Hilde Nordhoff, 1940, Oberfrohna, Fotograf unbekannt, Ausschnitt aus Fotoalbum.

Hilde Nordhoff wurde 1920 als Hilde Laube in eine Arbeiterfamilie in Oberfrohna, eine Kleinstadt in Sachsen, hineingeboren. Sie arbeitete ein Jahr lang als Hausangestellte, dann in einem Trikotagenwerk.

Sie kannte Roland Nordhoff aus der Kantorei in Oberfrohna und trat sogar der evangelischen

Über die Korrespondenz

Oberfrohna

Fotografie des Brautpaars Nordhoff am Tag ihrer Hochzeit vor dem Portal der Kirche.

Das Konvolut aus Oberfrohna befindet sich gut erhalten in privaten Händen in Deutschland. Es umfasst 24 Aktenordner mit ca. 2600 Briefen, die zwischen 1 und 20 Seiten lang sind. Der Briefwechsel beginnt im Mai 1938 und dauert, mit einigen kurzen (Urlaubs bedingten) Unterbrechungen, bis Februar 1946

Schlagworte