Donnerstag, den 9. Okt. 1941
Herzallerliebste! Geliebtes Weib!
Mein Herzelein braucht doch ein Tränklein! Das schick[‘] ich ihm hier. [Es] Ist aber kein Schnaps — mein lieber Süffel! [Es] Ist für die langen Haare — auf dem Kopfe, hörst?! Und die langen Haare sind für den Knoten — nicht für die Schere des Haarformers — hörst auch das?! Oh, ich seh[‘] schon Deine brave Miene — [Du] willst mir gar ein paar Schieläuglein drehen — Racker, Schlingel! Na, laß sie nur erstmal lang wachsen, die Haare, dann — - — dann kann ich wie im Rapunzelmärchen an Deinem Zopf ins Kämmerlein steigen.
Herzlieb! Guten Erfolg! Ich möcht[‘] doch gleich ein bissel reiten und kämmen helfen. Aber zu reiten braucht man wohl gar nicht. Ach, dann drück[‘] ich Dich eben gleich, Dich, mein liebes, allerliebstes Weib!