
Sonnabend, den 21. September 1940.
Herzallerliebste, meine liebe [Hilde], Du!
Du bringst mich in Druck. Jeden Tag einen Boten von Dir, gestern dazu noch das Päckchen mit dem vielen Schreibpapier und den Süßigkeiten. Du, ich nehme keine Bonbonniere mehr, wenn Du nicht die Hälfte Dir herausgenommen und mitgenascht hast von den Süßigkeiten. Wir werden doch sonst ganz ungleich. Ich habe mich ja sehr gefreut, daß Du nach tiefem Schlafe froh und munter wieder aufgestanden bist. Es ist ganz wenig Zeit jetzt. Eben sind wir fertig mit Großreinschiff. 1/2 12 Uhr geht die Post ab.
Es gibt heute einen schönen Tag. Der Nachmittag ist frei. Ich werde ein Mittagschläfchen halten und mich dann ein wenig in die Sonne setzen.
Herzliebes! Ich bin so froh und dankbar. Weißt Du auch, woher? Du! Ich liebe Dich. Ich liebe Dich von ganzem Herzen und bleibe Dir treu in alle Zeit.