
C., am 7.9.1940
Mein lieber [Roland]!
Heute, gegen Abend denken wir daran, Dir gemeinsam einen recht schönen und angenehmen Sonntag zu wünschen und recht herzliche Grüße zu senden. Wie Du schon weißt, bin ich seit Donnerstag hier in G. bei Onkel Herbert u.[nd] Tante Hertleh, es gefällt mir sehr gut und das Wetter war bis auf ein heftiges Gewitter, daß [sic] sich gestern abend entlud, sehr schön. Unser Waschfest haben wir heute glücklich beendet u.[nd] wir sind nun auch ganz schön müde.

Die Kinder, 2 lebhafte Bürsch[ch]en halten uns ganz schön in Trab. Ich lerne jetzt schon ganz vortrefflich für die Zukunft! Also, sei Du für heute recht herzlich gegrüßt von Deiner [Hilde].

[Neue Handschrift]
Herzliche Grüße fügt bei Hertel [und] Herbert M.. Da Sie Ihre junge Frau so schnöde verlassen haben, mußten wir uns ihrer etwas annehmen. Leider will sie uns am Montag wieder verlassen. Hat jetzt unser, [sic] Essen gekocht [,] ich möchte Sie eigentlich schon darum beneiden. Picko bello [sic: picobello]!!