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[OBF-400925-002-01]
Briefkorpus

Mittwoch, am 25. September 1940.

Herzallerliebster! Du mein lieber, guter [Roland]!

Dein Bild ist bei mir! Du! Wie ich mich freue. Du bist's; ja, Liebster! Wenn auch die böse Falte über der Nase zu deutlich hervorgucken will - aber Du bist's. Ich hab Dich so sehr lieb, Du - wie Du mich anschaust. Nun bin ich nicht mehr allein. Ach, ich möchte Dich ganz, ganz tüchtig küssen, daß Du fühlen könntest, [w]ie ich Dir danke, Du!

Dein lieber Brief! So froh hat er mich gemacht. Heute abend, wenn ich ausruhe vom Schaffen, da will ich ihn noch einmal lesen und noch, noch einmal.

Dann ist meine Feierstunde, dann bin ich Dir ganz nahe. Ich denke an Dich Herzallerliebster, auch wenn ich in diesen Tagen nicht lange mit Dir plaudern kann. Ich gehöre Dir ganz und immer, Du! Du hast mich so froh und glücklich gemacht. Ich wünschte, daß ich Dich mit meinem Geheimnis auch so beglückte! Still - nicht weiter.

Ich muß jetzt nach Mittelfrohna - laufen - Pflaumen holen für den Kuchen, bei einem Bauer. Wenn ich Dich nur mitnehmen könnte.

Behüte Dich Gott! Bleib froh und gesund!

Du hast mir soviel Freude gebracht, Du!

Ich bin Dir so dankbar.

Ich liebe Dich, Du! Ich küsse Dich, Liebster!

Ich bin und bleibe in Treue

Deine [Hilde].

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Autor Hilde Nordhoff
Korrespondenz Oberfrohna
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Hilde Nordhoff

Foto von Hilde Nordhoff. Nahaufnahme, Person im Sommerkleid, im Hintergrund Bäume.
Ba-OBF K01.Ff2_.A12. Hilde Nordhoff, 1940, Oberfrohna, Fotograf unbekannt, Ausschnitt aus Fotoalbum.

Hilde Nordhoff wurde 1920 als Hilde Laube in eine Arbeiterfamilie in Oberfrohna, eine Kleinstadt in Sachsen, hineingeboren. Sie arbeitete ein Jahr lang als Hausangestellte, dann in einem Trikotagenwerk.

Sie kannte Roland Nordhoff aus der Kantorei in Oberfrohna und trat sogar der evangelischen

Über die Korrespondenz

Oberfrohna

Fotografie des Brautpaars Nordhoff am Tag ihrer Hochzeit vor dem Portal der Kirche.

Das Konvolut aus Oberfrohna befindet sich gut erhalten in privaten Händen in Deutschland. Es umfasst 24 Aktenordner mit ca. 2600 Briefen, die zwischen 1 und 20 Seiten lang sind. Der Briefwechsel beginnt im Mai 1938 und dauert, mit einigen kurzen (Urlaubs bedingten) Unterbrechungen, bis Februar 1946