Chemnitz-Gablenz, am 7.9.1940
Mein lieber [Roland]!
Heute, gegen Abend denken wir daran, Dir gemeinsam einen recht schönen und angenehmen Sonntag zu wünschen und recht herzliche Grüße zu senden. Wie Du schon weißt, bin ich seit Donnerstag hier in Gablenz bei Onkel Herbert u. Tante Hertleh, es gefällt mir sehr gut und das Wetter war bis auf ein heftiges Gewitter, daß [sic] sich gestern abend entlud, sehr schön. Unser Waschfest haben wir heute glücklich beendet u. wir sind nun auch ganz schön müde.
Die Kinder, 2 lebhafte Bürsch[ch]en halten uns ganz schön in Trab. Ich lerne jetzt schon ganz vortrefflich für die Zukunft! Also, sei Du für heute recht herzlich gegrüßt von Deiner [Hilde].
[Neue Handschrift]
Herzliche Grüße fügt bei Hertel [und] Herbert M.. Da Sie Ihre junge Frau so schnöde verlassen haben, mußten wir uns ihrer etwas annehmen. Leider will sie uns am Montag wieder verlassen. Hat jetzt unser, [sic] Essen gekocht [,] ich möchte Sie eigentlich schon darum beneiden. Picko bello!!
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Hilde Nordhoff
Hilde Nordhoff wurde 1920 als Hilde Laube in eine Arbeiterfamilie in Oberfrohna, eine Kleinstadt in Sachsen, hineingeboren. Sie arbeitete ein Jahr lang als Hausangestellte, dann in einem Trikotagenwerk.
Sie kannte Roland Nordhoff aus der Kantorei in Oberfrohna und trat sogar der evangelischen
Oberfrohna
Das Konvolut aus Oberfrohna befindet sich gut erhalten in privaten Händen in Deutschland. Es umfasst 24 Aktenordner mit ca. 2600 Briefen, die zwischen 1 und 20 Seiten lang sind. Der Briefwechsel beginnt im Mai 1938 und dauert, mit einigen kurzen (Urlaubs bedingten) Unterbrechungen, bis Februar 1946